Unter diesem Begriff versteht man typischerweise einen Vertreter der klerikalen Zunft, welcher sich dem Seelenheil von Verbrechern verschrieben hat. Damit verknüpft ist in der Regel die Anbetung einer diebischen bzw zwielichtigen Gottheit, welche eben jenen zweifelhaften Subjekten wohl gesonnen ist. Zur Orientierung dienen als irdische Beispiele sogenannte Trickster; Loki, Hermes oder Anansi. Im LARP sind es hingegen oft auch fiktive Götter wie Phex, Ferret, der vielgesichtige Gott oder andere als angerufene Wesenheiten. Ein Priester der Schatten wird sich oder seine Gruppierung, je nach gewählter Gottheit anders benennen, ebenso wie seinen Rang bzw Titel. Außerdem unterscheiden sich viele ihrer Gottheiten in den Aspekten, welche sie vertreten. Dies macht nicht jeden der Unsterblichen gleich attraktiv für die Anbetung, fühlt man sich doch vielleicht nicht so ganz wohl dabei einem Gott zu vertrauen, welcher Mord und Brandschatzung gut heißt, weil man selbst eher ein Gentlemandieb ist. Auf der anderen Seite ist die raffgierige Raubrittertruppe wohl weniger einem gemäßigtem Diebesgott zugetan. Ebenso unterschiedlich wie die Gläubigen sind die Götter der Schatten, welche sie um Beistand bitten, wie auch ihre Priester.
Auch die Form von Gebeten, Opfern und Resultaten sind höchst verschieden. Gilt bei manchen das Feilschen und Schachern um den besten Preis oder den größten Teil der Beute bereits als Gebet, so flüstern andere vielleicht eher ihre Bitten um Beistand beim nächsten Einbruch oder Meuchelmord in die wabernden Schatten der Nacht. Auch Opfer sind, egal ob privat oder in Tempeln dargebracht weit verbreitet. Klingende Münze, Edelsteine oder kreativere Dinge, bis hin zu Blut sind weit verbreitet. Manchmal erhört eine schattenhafte Gottheit die an sie gerichteten Bitten, auch wenn sie dafür oft einen Preis verlangen. Besonders Glück wird oft erbeten ggf auch das Unglück anderer, zB der Stadtwachen. Doch Priestern einer solchen Entität stehen oft auch Wunder zur Verfügung, welche sie einsetzen können, ähnlich den Zaubern von Magiewirkern, wenn auch oft anders in ihrer Ausführung. Am ähnlichsten sind sich zumindest vom Namen her so genannte Rituale, welche durch gute Vorbereitung einen bestimmten Effekt herbeiführen sollen. Eine Gruppe Assassinen, welche Schattenpriester dafür bezahlen ein Ritual der Stille auf eine noble Villa auszuführen, um dort ihre Ziele lautlos auszuschalten wären ein Beispiel. Doch auch kurze Stoßgebete mit schnell einsetzenden Effekten sind verbreitet, wie zB ein blendender Effekt, um schnell ein paar unliebsamen Verfolgern zu entkommen.
Messen und Gottesdienste nehmen typischerweise auch wieder unterschiedlichste Formen an, auch wenn sie recht oft eher wenig strenger Natur sind, im Gegensatz zu lichteren Gottgestalten. Sie dienen in der Regel vor allem auch der Pflege von Kontakten, Geschäftspartnern und sind oft recht sozial untermauert. Meistens bieten die Priester im Namen ihrer Gottheit einen sicheren Boden an, auf dem sich Gesetzlose auch untereinander nicht an die Kehle oder die Geldbeutel gehen dürfen. Schließlich will niemand den Zorn der Schattengötter auf sich ziehen. Auch die Priester sind oftmals Gauner und weder Bestechung, noch anderen Verlockungen abgeneigt, aber oft sind sie vor allem Horte von Informationen und lokal angesehene Institutionen. Nicht selten sind sie diejenigen, welche auf einen Status Quo zwischen verschiedenen Banden und deren Gebieten achten oder werden als Schiedsmänner für Streitigkeiten und Auseinandersetzungen angefragt.
Letztlich ist jedoch die Seelsorge ein meist zentraler Aspekt des Priestertums, selbst bei Schattengöttern. Die Welten sind voller boshafter Wesenheiten, welche die Seele eines naiven und unvorsichtigen Individuums nur allzu schnell für sich vereinnahmen können. Die typischsten Vertreter sind wohl Dämonen, welche in ihrer chaotischen Perversität denen Seele und Verstand rauben, welche sich bereitwillig mit ihnen einlassen. Egal, wie groß die Machtversprechen auch sind, an ihrem Ende steht immer der höchste Preis. Schattenpriestern ist in der Regel daran gelegen, ihre Gemeinde vor solchen Fehltritten zu warnen und ggf zu beschützen. Auch ihre Götter sind oftmals keine moralisch integeren Entitäten, doch schließen die Gläubigen und sie weniger einen gefährlichen Pakt, als eher immer wiederkehrende Handelsabkommen. Auch deshalb ist Handel und Feilschen ein oft in engen Zusammenhang gebrachter Aspekt mit Schattengottheiten und ihren Priestern.
Abarten sind etwa offen auftretender Priester für Handel und Warenumverteilung, verborgene Priester für Diebe und Betrüger oder wandelhafte gesichtslose Priester für Assassinen und Spione. Hier findest du mehr zu diesen Archetypen: