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Schurkenspiel kann in der Spielwelt prinzipiell auf zwei Arten passieren:

  1. „Frei und spontan“ zwischen Charakteren
  2. In Form von „vorbereiteten Plots oder Missionen“, die von Spielmacher:innen angeboten werden. Je nach Veranstaltung können Stil und Formen hier stark variieren.

Wir vertreten die Philosophie, dass jeder Spieler und jede Spielerin in einem gewissen Maß immer selbst Spielmacher sein sollte. Dazu gehört es, schurkische Rollenspielangebote zu generieren und andere zum mitmachen zu animieren. Ebenso kann dazugehören sich seine eigenen Herausforderungen selbst zu gestalten.

Schurkisches Rollenspiel darf nicht nur Rollenspiel konsumieren – sondern muss ständig etwas ins Rollenspiel zurückbringen. Das sollte zwar für LARP generell gelten, für Schurkenspiel ist es jedoch aufgrund des häufigen „Täter-Opfer-Verhältnisses“ besonders wichtig, proaktiv „Aktion“ in den Spielkreislauf zurückzugeben. Das können Mini-Plots, Spielmittel, Spuren, Gerüchte, Münzen, Gegenstände, tolle verruchte Situationen, Hintergrundambiente, befriedigter Rachedurst, Intrigen, Erzfeindschaften, Wissen, Geschäfte und vieles mehr sein.

Rollenspiel zu konsumieren und selbst nur wenig in den Spielkreislauf ist nicht pauschal schlecht – wirklich gutes Rollenspiel entsteht aber erst, wenn die wechselseitigen Interaktionsmöglichkeiten hoch sind. Das Selbstverständnis von Schurkenspiel muss ein „häufig produzierendes“ sein. Wir empfehlen, dass sich Schurkenspieler eher als „Gelenkte Spieler“ verstehen. Mit der folgenden Grafik versuchen wir dafür zu sensibilisieren, sich als Rollenspieler selbst zu hinterfragen, ob man grade eher konsumiert oder produziert.

 

Diese Rückgabe muss nicht immer direkt responsiv oder unmittelbar in einer Situation erfolgen – auch ein mittelfristig wirkendes Robin-Hood-Prinzip wie „an der einen Stelle nehmen – an der anderen Stelle geben“ kann eine produzierende Lösung sein. Neben den direkten Opfern kann Schurkenspiel auch andere Rollen wie Leib-, Stadt- und Lager-Wachen, Büttel, Richter, Spurenleser, Ermittler, Giftmischern, Gesetzeskundigen, Kopfgeldjäger, Anwälte stark beeinflussen. Diese Rollen erhalten durch qualitativ hochwertiges Schurkenspiel erst ihre (unvorhergesehenen) Daseinsberechtigung und Interaktionsmöglichkeiten für ihre Profession. Tendenziell durch spontane Interaktion zwischen den Beteiligten das spannendste und intensivste Rollenspiel.

Empfehlung: Sorge immer dafür, dass die Spielwelt um dich herum mit Rollenspiel und Ambiente angereichert wird. Entwickle schon als Anfänger oder Anfängerin ein Selbstverständnis als Spielmacher im Schurkenspiel. Verlasse den Weg des reinen Spiel-Konsums so früh wie möglich. Verstehe dich selbst als „Regisseur/in von mysteriösen, gefährlichen oder verruchten Rollenspielsituationen“, die in VIELE Richtungen ausgehen können. Biete den Beteiligten immer Möglichkeiten zur Weiterentwicklung von Situationen. Gutes Rollenspiel entsteht OT-kooperativ, wenn alle Beteiligte mitwirken können.

 

124Prinzipien Schurkenspiel
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